Jahreskonzert des Schützen-Musikvereins Kippenheimweiler im Zeichen von Filmmusik / Vereins-Oscar für Dirigent Joachim Volk.
Ein Bericht der Badischen Zeitung
Autor: Irene Bär
Filmrollen und ein Regiestuhl zierten die Bühne, in der Halle gab’s passend zum Motto Popcorn zu kaufen. Ganz großes Kino boten die Aktiven des Schützen-Musikvereins Kippenheimweiler bei ihrem Jahreskonzert am Samstagabend in der Kaiserwaldhalle.
Gemeinsam mit Dirigent Joachim Volk brachten die Musiker gemäß dem Motto die besten Filmmelodien aus vergangenen Jahrzehnten zu Gehör mit Romantischem, Actionreichem und Nachdenklichem. Dem Publikum hat es gefallen, ohne Zugaben durften die Musiker nicht von der Bühne gehen. Ein gelungenes Debüt als Ansagerin hatte Verena Dorner. „Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf“, hatte sie das Publikum zu Beginn des Abends gebeten.
Mit Spielfreude und Können durchs Konzert
Dem schwungvollen Auftakt zu Robin Hood folgte ein ruhigerer, lyrischer Abschnitt, man spürte förmlich die Idylle im Wald. Der Begegnung mit dem König der Diebe folgten Höhepunkte aus dem Monumentalfilm Exodus, der die Gründung des Staates Israel zum Thema hatte. Hier meisterten die Musiker schwierige Passagen beim sehnsuchtsvoll klingenden Auftakt und den Wechsel zu einem schwungvoll-dynamischen Tempo, Schluss war mit einem bewegenden Thema. Im Anschluss sah man im Geiste Held Harrison Ford als Indiana Jones sich ins Abenteuer stürzen. Hier überzeugte das Orchester mit Spielfreude und Können.
Abseits der Filmmusik war der Deutschmeister-Regimentsmarsch, den die Musiker zu Ehren verdienter Mitglieder spielten, die von Vorsitzender Sandra Hatt und Ortsvorsteher Tobias Fäßler im Auftrag des Bundes Deutscher Blasmusik vorgenommen wurden. Auch die Vorsitzende selbst und Dirigent Joachim Volk (Vereins-Oscar) wurden geehrt. Preiswürdig fand die Jury den „begeisternden Charme und die Natürlichkeit“, mit der Hatt 29 Jahre lang die Rolle der Ansagerin bei den Jahreskonzerten des Vereins meisterte, Applaus gab es auch für ihre neue Rolle als Vorsitzende; dies ist Hatt seit einem Jahr. Mühelos könne Joachim Volk bei den Proben in die Rollen einer singenden Lerche und eines brüllenden Löwen schlüpfen: Neidisch zeigte sich die Vorsitzende in ihrer Laudatio auf den Dirigenten auf dessen Energie und Tatkraft. Proben mit ihm seien manchmal „vorhersehbar wie bei Rosamunde Pilcher“, ein andermal „unberechenbar wie beim weißen Hai“ aber „spannend wie beim Tatort“ sei es immer.
Zurück zur Filmmusik: Hier waren auch die sieben Helden aus den Glorreichen Sieben ein Thema. In die Vollen ging es dann bei einem Ausschnitt aus Starwars von John Williams. Dem wuchtigen Auftakt aus dem „Krieg der Sterne“, bei dem die Blechbläser dominierten, folgte ein Wechsel zum heiter-vergnüglichen Spaziergang in Paris und dann über eine dramatische Einlage zu einem ruhigen und besinnlichen Schluss.
Auch „Der dritte Mann“ ließ von sich hören
Begeisterten Applaus ernteten Musiker und Gastspielerin Carmen Börsig an der Zither zum musikalischem Thema aus dem Hitchcock-Klassiker „Der dritte Mann“. Gefällig hörten sich dann Glanzpunkte aus Walt-Disney-Filmen an – doch halt: Denn auch das romantische Lied, das heiter-vergnügliche Thema im Sinne von „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ und den Big Band Sound muss man meistern können – was das Orchester auch eindrucksvoll tat. Abschluss des offiziellen Programms war ein Medley aus James-Bond-Filmen. Auch bei den Zugaben, die vom Publikum in der fast voll besetzten Halle gefordert wurden, blieben die Musiker der Filmmusik treu, unter anderem mit Whitneys Houstons „I will always love you“.
Ehrungen: für 10 Jahre aktiv Vanessa Hertenstein, seit 2013 Jugendleiterin; 20 Jahre aktiv Caroline Hebding, Andreas Franke; Verbandsehrung des Bundes Deutscher Blasmusik für 25 Jahre Martina Gießler; Ehrenmitglied für mindestens 40 Jahre Zugehörigkeit Friedrich Zipf; Oscar des Vereins: 10 Jahre Dirigententätigkeit Joachim Volk; für 30 Jahre die jetzige Vorsitzende Sandra Hatt